Freistadt: Nach Donnerwetter an die Tabellenspitze

Nach acht Runden ohne Niederlage hatte der SV Hennerbichler Freistadt am Freitag die Chance, in der Landesliga Ost für zumindest 20 Stunden die Tabellenführung zu übernehmen. Im Auswärtsspiel gegen den SV Viktoria Marchtrenk, der in den letzten zwölf Spielen zehn Niederlagen einstecken musste, nahm die Hasanovic-Elf einen Pflichtsieg ins Visier. Doch nach dem Ende der Ära von Trainer Erich Renner, der am Montag zurückgetreten war, präsentierte sich die Viktoria unter der interimistischen Leitung von Obmann Mark Petter ähnlich stark, wie beim torlosen Unentschieden im letzten Heimspiel gegen Titrelanwärter Gallneukirchen. Letztendlich setzte sich der Favorit aber durch, musste den hart erkämpften Auswärtserfolg aber mit zwei Gelb-Sperren bezahlen.

Ohne Torjäger Liridon Abdullahu präsentierte sich die Viktoria vor rund 300 Zuschauern ganz anders als bei der Niederlage vor Wochenfrist gegen Tabellennachbar Pregarten. Die Marchrenker agierten überaus aggressiv, spielten mutig nach vorne und waren in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Die Gäste hingegen ließen die nötige Einstellung vermissen und unterschätzten den Gegner wohl auch. Nach 25 Minuten brachte Spielmacher Gökhan Arslan die abstiegsbedrohten Hausherren völlig verdient in Führung. Nach 412 Minuten ohne Tor konnte der Tabellenzwölfte wieder einen Treffer bejubeln. Auch in der Folge bestimmte die Viktoria das Geschehen, verabsäumte es jedoch eine höhere Führung zu erzielen.

"Es war die schlechteste Halbzeit seit ich in Freistadt Trainer bin. Die Mannschaft ist nicht in die Zweikämpfe gegangen und hat den Gegner auch unterschätzt. Nach einem Donnerwetter in der Pause und der Einwechslung von Philipp Hoheneder hat sich meine Mannschaft dann aber so präsentiert, wie ich es von der ersten Minute an erwartet hätte", sagt Freistadts Trainer Samir Hasanovic, der nach einem Pfostenschuss des eingewechselten Hoheneder, der frischen Schwung in die Offensive brachte, nur vier Minuten nach Wiederbeginn den Ausgleichstreffer bejubeln konnte: Nach einem Angriff über die linke Seite und einem Querpass von Andreas Eckmüller erzielte Kapitän Roman Lanzerstorfer das 1:1.

In der Folge machte der Titelaspirant mächtig Dampf, entwickelte sich 20 Minuten lang beinahe ein Spiel auf ein Tor und erarbeitete sich die Hasanovic-Elf Chance um Chance. Erneut war es ein Angriff über die linke Seite, der den Favoriten nach einer Stunde in Führung brachte, traf Radim Pouzar nach einem Zuspiel von Simon Hochstöger zum 1:2. Mit seinem achten Saisontreffer führte Hochstöger zu Beginn der Schlussviertelstunde die Vorentscheidung herbei.

Kurz vor dem Ende kam in der ASKÖ Raiffeisen Arena noch einmal Spannung auf, als ein Arslan-Freistoß von Freistadts Alexander Stöglehner ins eigene Tor abgelenkt wurde. In der Schlussminute dann beinahe sogar der Ausgleich, doch Gästegoalie Klaus Schützeneder konnte einen 25-Meter-Schuss von Neo-Legionär Jakub Hymr unschädlich machen. Nach dem 3:2-Auswärtssieg bekommt es der SV Freistadt am nächsten Samstag mit einem anderen Kaliber zu tun. Im Heimspiel gegen den in der Rückrunde bislang schwächelnden Herbstmeister St. Magdalena muss Coach Hasanovic auf die gelbgesperrten Jiri Peroutka und Jürgen Rechberger verzichten. Bereits am Freitag trifft der SV Viktoria auf die Union Perg  und hofft, im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn die Negativserie beenden zu können.

Samir Hasanovic, Trainer SV Freistadt:
"Die Leistung in den ersten 45 Minuten war katastrophal. In der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft aber Charakter bewiesen und konnte das Spiel noch drehen. Nach der Pause haben wir nicht nur zahlreiche Chancen vergeben, sondern zwei Mal nur Aluminium getroffen. Am Schluss ist es zwar noch einmal spannend geworden, letztendlich zählen aber nur die drei Punkte. Auch wenn uns Abwehrchef Peroutka und Rechberger nicht zur Verfügung stehen, wollen wir gegen St. Magdalena unseren guten Lauf fortsetzen."


Günter Schlenkrich

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